Music made them fly…

Nach beinahe 30 Jahren musiclab liegt es auf der Hand, mal nachzuspüren, wo sich unsere ex-musiclab-SchülerInnen heute so tummeln. Die musikalischen Biografien, Erfahrungen und Tipps sind erstaunlich – danke an alle TeilnehmerInnen. Die Serie wird halbjährlich fortgesetzt.

Teil 3: Julian Maier-Hauff
Teil 2: Ingo Hipp
Teil 1: Frederik Heisler

TEIL 3: IMPROVISATION IST CHARMANTES, AUTHENTISCHES MUSIKALISCHES SUCHEN NACH EINEM INTERESSANTEN WEG ZUM EIGENEN AUSDRUCK –
JULIAN MAIER-HAUFF (ANALOGER SOUNDDESIGNER), MÄRZ 2020

„Ich lerne gerne neue Instrumente und schaue, welche Klänge ich darauf mag und wie ich meine Klangvorstellung erweitern kann.“

Julian Maier Hauff hat Jazztrompete studiert und sich intensiv mit Elektronik auseinandergesetzt. Das Verbindungsglied findet er in der Improvisation. Wenn das Ganze dann auch noch live stattfindet ist Julian im Element. Und das ist er mittlerweile sehr oft. Seine Gigs sind ein Fest, „ein bisschen am Techno rumschrauben und gleichzeitig die Trompete ölen“, so begeistert er sein tanzwütiges Publikum. Im Interview erklärt er sein Verhältnis zu Improvisation, Analogem und Digitalem und zum gegenwärtigen Musikmarkt. Erfrischende Ansichten… facebook.com/julianmaierhauffofficial

musiclab: Julian, Improvisation – Musik aus dem Moment – ist für deine Auftritte eine Selbstverständlichkeit geworden. Ist „Live-DJ“ die richtige Bezeichnung dafür?

Julian: Der Begriff DJ ist da ein wenig missverständlich. Genau genommen legt ein DJ (Disk Jockey) mit Platten Musik auf, die bereits produziert, gemischt und veröffentlicht wurde. Heutzutage reicht dafür in den meisten Fällen ein USB-Stick, den man in ein wie ein Plattenspieler aussehendes Gerät steckt, das einem auch automatisch die Tempi der jeweiligen Stücke anpassen kann. Das ist aber nicht das, was ich mache. Ich bediene quasi live ein Tonstudio, das ich auf der Bühne aufgebaut habe. Ich kreiere die Songs live aus dem Moment heraus und danach wird es diesen Moment auch nie wieder so geben. Eine kleine Jamsession mit mir selbst sozusagen.

musiclab: Und wie bereitest du dich auf einen Gig vor?

Julian: Man kann sagen, dass ich mich gleichzeitig seit Jahren und ebenfalls auch „nicht“ auf Gigs vorbereite. Ich beginne mit einem Element und entwickle sozusagen fließend Motive und Ideen immer weiter. Ich jongliere mit Melodien, Harmonien, Basslines, Drums und Effektsounds – komponiere und arrangiere sie. So eine Art Kollektivimprovisation mit mir selbst.

„Was heute in Zeiten von Online-Tutorials immer wichtiger wird, ist die Vermittlung von musikalischen Inhalten durch ein geduldiges Gegenüber..“

musiclab: Improvisation ist ja auch das musiclab-Steckenpferd. Was stellt das aus deiner Sicht für Herausforderungen an uns Dozenten? 

Julian: Improvisation ist gleichzeitig leicht und schwer zu unterrichten. Leicht, weil wir jede Sekunde unseres Lebens improvisieren. Kein Moment ist exakt kalkulierbar und es ist nicht menschlich, Handlungen exakt und fehlerlos auszuführen. Wir tun Dinge, analysieren ihren Verlauf und reagieren so, dass wir Abweichungen zielführend ausgleichen, sozusagen gerade noch die Kurve kriegen, um zum Ziel zu kommen. Kreativität, bzw. Improvisation ist für mich quasi charmantes, authentisches musikalisches Suchen nach einem interessanten Weg zum eigenen Ausdruck. Das ist knifflig zu vermitteln, da man erstmal versuchen muss, den Schüler*innen beizubringen, sich nicht dauerhaft zu bewerten, um flexibel zu bleiben. Sie müssen erst ablegen, von Fehlern gehemmt zu werden, um weiterhin reagieren zu können und sich wieder in eine Komfortzone begeben können. Das, was diese Komfortzone vergrößert, ist Musiktheorie, Vokabular. Es ist ein Gerüst, mit dessen Hilfe man sich durch Stücke hangeln kann. Je stärker dieses Gerüst, umso größer die Freiheit und umso mehr Möglichkeiten hat man. Ich will aber auch noch hinzufügen, dass es als Lehrender nicht ganz einfach ist, Improvisation zu bewerten, sprich, den Unterschied von „Das ist so gewollt“ und „Der/Die Schüler/in macht einfach irgendetwas“ herauszufinden…

musiclab: Wie hast du dich damals selbst aufgehoben gefühlt?

Julian: Sehr gut. Ich hatte meinen ersten Klavierunterricht bei Tobi Rädle. Auch wenn ich nie wirklich umsetzen konnte, was ich mir vorgestellt hatte, war ich stets fasziniert von den Möglichkeiten des Instruments. Grundsätzlich haben Tobi und danach John Sahutske immer versucht einen Weg für mich auszuleuchten, waren aber nicht geknickt, wenn ich wo anders hingelaufen bin. Oft habe ich statt vorbereiteter Stücke neue Fragen mitgebracht und wir haben daran gearbeitet. Das hat mir immer gut gefallen und mich weitergebracht. Ich glaube, was heute in Zeiten von Online-Tutorials immer wichtiger wird, ist die Vermittlung von musikalischen Inhalten durch ein geduldiges Gegenüber. Jemand, der/die einem sagt, wo man gerade steht und wie man sich musikalisch festigen kann. Das Streben nach Perfektion birgt das Risiko, dass man den Spaß an Etappenzielen verliert. Eine Person, die ein bisschen den Überblick behält und sagen kann „Schau mal, das ist doch genau das, was wir geübt haben und das kannst du hier, hier und da einsetzen und dann geht das viel leichter“. Der Transfer ist wichtig. Das wurde zu meiner Zeit am musiclab stets gelebt. 

musiclab: Du fühlst dich ja offensichtlich in jedem Setting wohl, alleine oder mit Band, was bedeutet es für dich, sich in eine Band einzufügen?

Julian: In Bands bin ich gerne der charmante Lückenfüller. Durch meine Art zu musizieren, bin ich oft auf der Suche nach dem musikalisch kleinsten gemeinsamen Teiler. Welches Element kann ich anbieten, das nicht sperrig klingt, aber dennoch einen wichtigen klanglichen Unterschied macht? Das macht mir Spaß. Klare Melodien, die im Kopf bleiben, mal einfach nur einen Ton halten und ihn ausgestalten, hier mal ein anderes Instrument, da mal einen Soundeffekt. Häufig wird nach meinen Soli nicht geklatscht – nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil ich versuche, mein Instrument aus dem Stück auftauchen zu lassen und fließend wieder in den Song zu integrieren. Es findet kein Cut statt. Keine harte Kante. Das mag ich, ich mag es, wenn die Textur des Songs erhalten bleibt und sich der/die Solist/in nicht von der Band abspaltet. 

musiclab: Ein aktuelles Bild zeigt dich mit zehn Instrumenten, siehst du dich als Gebläseforscher?

Julian: Ich sehe mich als analogen Sounddesigner. Ich lerne gerne neue Instrumente und schaue, welche Klänge ich darauf mag und wie ich meine Klangvorstellung erweitern kann. Es inspiriert mich, wenn ich versuche, eine Trompete wie ein Saxophon zu spielen, oder wenn ich erkenne, was ich bei der Posaune für klangliche Möglichkeiten habe, die mir bei der Trompete fehlen könnten. Daher habe ich für mich auch ein eigenes Instrument entwickelt. Es ist, salopp gesagt, eine Trompete mit Modwheel, eine Trompete mit Slide, der es mir ermöglicht, von jedem Ton aus bis zu einem Ganzton nach oben oder nach unten zu gleiten. Den gleichen Bogen versuche ich auch in der analogen Klangerzeugung zu spannen – Synthesizer klingen lassen wie Blasinstrumente und umgekehrt. Man öffnet sich und sieht Möglichkeiten statt Grenzen. 

„Ich hoffe, dass die Nachfrage nach authentischer Musik, nach echten Erlebnissen und nicht nach dem digitalen Abklatsch davon wieder steigen wird.“

musiclab: Mit so viel spielerischen Möglichkeiten bist du zum gefragten Musiker und Live-Set Performer geworden. Fünf Uhr morgens schlafen gehen gehört zu deinem Alltag. Bekommst du da auch eine feste Beziehung unter?

Julian: Ja. Das ist zwar alles andere als selbstverständlich, aber es klappt. Vielleicht ist es einfacher, eine Beziehung zu führen, bei der beide Menschen den gleichen Tagesrhythmus haben, aber ich bin immer noch selbständig und kann versuchen, meine Arbeitszeiten bestmöglich zu legen. Ich kenne es ja auch nicht anders. Oft hilft es mir auch, wenn ich sagen kann „Das ist mir ein freier Samstag bzw. ein Abend daheim wert, um mich nicht unnötig zu verausgaben“. Eine Beziehung ist ja auch deshalb wichtig, um einen konstruktiven Gegenpol zu haben – um sich zu spiegeln. Ich denke, diese Rolle können meine Freundin und ich trotz unterschiedlicher Arbeitszeiten ganz gut füreinander einnehmen – und wenn man sich sieht, hat man dann die ganze Zeit für sich.

musiclab: Gear-Talk Julian, was sind die allerwichtigsten Instrumente oder Geräte für deine Live-Sets? 

Julian: Ich könnte jetzt „meine Ohren“ sagen, aber das ist Banane. Hmm, dennoch schwierig, das zu beantworten. Das ist ein wenig so, als würde man einen KFZ-Mechaniker fragen, was sein Lieblingswerkzeug ist. Es gibt unterschiedliche Geräte für unterschiedliche Zwecke. Ich verwende viele Elektron-Geräte. Das sind Synthesizer eines schwedischen Herstellers, die einen Sequenzer eingebaut haben. Man kann daher die Sounds gestalten und sie auch direkt in dem Gerät arrangieren. Das Arrangieren ist die Aufgabe eines Sequencers. Ansonsten habe ich neben einem klassischen Moog Model D Nachbau, der super für Bässe geeignet ist, einen Klon – sprich Nachbau – einer Roland TB303 im Set, ein analoges Modularsystem – sieht aus wie ein Telefonkasten –, ein paar Drumcomputer, ein Mischpult und ein bisschen Effekt-Gedöns, also Delays, Reverbs etc. Das wandelt sich aber auch hin und wieder etwas. 

musiclab: Das erste reine Moog-Album stammt von 1969. Die Entwicklung vom Synthesizer zur digitalen Musikproduktion und Techno, Trance, House, etc blickt bereits auf über 50 Jahre zurück. Wohin geht deiner Meinung nach die Reise weiter?

Julian: Lustigerweise ist elektronische Musik schon viel älter als man denkt. Das Theremin, das erste elektronische Instrument wurde bereits 1920 entwickelt. Das ist nur 40 Jahre nach der Erfindung der Ukulele, oder 30 Jahre nach der Erfindung des Sousaphons. Ich finde es auch spannend, dass wir uns momentan in einer Zeit befinden, in der sehr viel Musik Retrofuturismus ausdrückt. Sprich, das, was in den 70ern, den 80ern und den 90ern als Futuristisch angesehen wurde, wird mit heutigen Mitteln nachgeahmt. Der erste Techno-Hype liegt bereits 30 Jahre zurück, dennoch werfen Hersteller wie Behringer, Roland und Korg Nachbauten der mittlerweile zu Legenden gewordenen Synthesizer auf den Markt. Ich glaube, das trifft den Zeitgeist aber ganz gut. Die Gesellschaft ist verunsichert, was die Zukunft angeht. Trend ist, was authentisch scheint, im Bereich der Instrumentalmusik ist das Folk-Pop, der Liedermacher/die Liedermacherin, der/die mit ihrem eigenen Vornamen für ein Pop-Produkt steht so wie Lena, Mark Forster, Joris, etc. Frei nach dem Motto „Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Wer die Songs wirklich schreibt, ist dabei nicht so wichtig. Bei Techno sieht es ähnlich aus, nur dass die Referenzen eine kürzere Zeit zurück liegen. DJs legen Acid auf, spielen harten, rauen Techno, wie in den guten alten Zeiten. Damals, als die Leute drauf abgingen, wenn man eine Roland 909 und eine Roland 303 in ein Mischpult gestöpselt hat, den Kanal komplett übersteuert und das dann auf eine Kassette aufgenommen hat, die rauschte wie ein Laubbläser. Auch in diesem Bereich der Musik sind Ghost- Produzenten an der Tagesordnung. Man darf nicht vergessen, dass die Musikindustrie einfach eben eine Industrie ist. Dinge werden kopiert, vervielfältigt und für Figuren mit einer starken Öffentlichkeitswirksamkeit, die als Werbeträger fungieren, produziert. Mit den technischen Möglichkeiten, die wir heutzutage haben, werden Playback-Shows gespielt, werden Live-Videos im Studio eingespielt, wird mit Autotune nachgeholfen. Ich hoffe, dass die Nachfrage nach authentischer Musik, nach echten Erlebnissen und nicht nach dem digitalen Abklatsch davon wieder steigen wird. Vielleicht das zum Abschluss: Wer lokales Gemüse kauft und darauf achtet, wie das Obst angebaut wurde, sollte sich bewusst sein, dass das Nachhaltigste, was man im Kulturbereich tun kann, ist, eine lokale Band zu unterstützen. Diese Bands haben meistens kein Interesse daran, ihr Publikum zu blenden und machen in der Regel einen Großteil der Arbeit, die hinter der Musik steckt selbst. 

TEIL 2: EIN KLEINES STÜCK ZUM GROSSEN MUSIKENTWICKLUNGSPUZZLE HINZUFÜGEN – INGO HIPP (SAXOPHONIST) MAI 2019

„Ich habe für mich im Moment den Anspruch, „Kunst“ zu machen, ohne abstrakt werden zu wollen.“

Ingo Hipp hat 2014 an der Hochschule Luzern den Master in Saxophon und Komposition abgeschlossen. Seit 2013 ist er mit seiner Band AERIE, die 2018 bereits ihre zweite CD „Sonic“ veröffentlicht hat, weltweit unterwegs. 2015 war er einziger Stipendiat im Bereich Jazz der Kunststiftung Baden-Württemberg. Ingo geht es darum, mit seiner Musik „neue Wege zu finden um verschiedene Elemente zu verbinden – ob Jazz, Rock, Funk, Pop oder Avantgarde, Free oder Minimal, alles sind Einflüsse, die mich geprägt haben und die ich in meine Musik einfließen lasse“. www.ingohipp.com

musiclab: Ingo, was hatte für dich letztlich den Ausschlag gegeben, Saxophon und Komposition zu studieren?

Ingo: Ich hatte im Abitur den Schwerpunkt Musik und habe im musiclab und mit den Funky Devilz von Werner Englert viel Musik gemacht, dadurch war das Musikstudium dann irgendwie der nächste logische Schritt. Und außerdem reizte mich ein bisschen die Herausforderung, ob ich aufgenommen werde, ob ich es schaffe…

musiclab: Und wie du es geschafft hast! Du bist gerade Vater geworden, da verändert sich gewöhnlich die Perspektive. Gibt es noch andere professionelle Betätigungsfelder für dich oder dreht sich alles um die Musik?

Ingo: Naja, ich möchte gerne Musik als mein Hauptfeld sehen, aber letztendlich habe ich drei, vier Jobs gleichzeitig. Unter anderem betreibe ich mit der Familie ein kleines Unternehmen, mit dem wir Weine aus Italien importieren und kleine Feinschmecker-Weinreisen zu unseren Winzern organisieren (vinocolo.de). Außerdem arbeite ich immer wieder als Soundengineer und gebe Saxophonunterricht. Im Moment passt das so für mich, denn es gibt mir die Flexibilität, die ich brauche und einen finanziellen Grundstock. Gleichzeitig ist es aber auch anstrengend, es erfordert viel Organisation und Kraft, immer wieder den Schalter umzulegen und für den jeweiligen Job ready zu sein. Vater bin ich nun ja erst seit einigen Wochen, da bin ich noch in der Findungsphase. Ich schätze mal, dass sich vor allem das Zeitmanagement verändert, also die Entscheidung, wie viel Zeit verbringe ich mit der Familie oder am Schreibtisch oder auf der Bühne.

„Ein Bandleader muss einen Teil seiner Lust auf Musik mit Lust auf Schreibtischarbeit ersetzen.“

 musiclab: Du warst als junger Schüler bei Werner Englert, Krischan Lukanow und Dieter Gutfried, was war das Wichtigste, was du aus dem musiclab mitnehmen konntest?

Ingo: Das Wichtigste am Musik machen ist das gemeinsame Musizieren. Klar, solo spielen hat auch seinen Reiz, aber das Faszinierendste an der „Sprache Musik“ ist für mich die Möglichkeit, mit verschiedensten „Stimmen“, Charakteren und Persönlichkeiten zusammen ein Musikstück zu „produzieren“ bzw. zu kreieren oder zu improvisieren. Das war immer ein wichtiges Thema im musiclab, sobald man ein Instrument halten konnte – oder auch schon vorher – wird mit anderen gespielt, gejammt und alle haben Spaß daran.

musiclab: Wie erklärst du deiner Oma, dass es für einen Jazzmusiker und -komponisten nicht darum geht, einen Hit zu schreiben?

Ingo: Haha, naja das ist tatsächlich schwer! Aber nicht nur bei meiner Oma… Naja, ich vergleiche das immer mit Ikea und einem Schreiner. Ich versuche, liebevoll mit Handwerkskunst Möbelstücke herzustellen, jedes ein Unikat und an sich unbezahlbar, ein bisschen um des Schreinerns willen, es geht nur um das Möbel. Ikea dagegen ist schnell, billig, erfüllt aber den Zweck. Nicht, dass jeder Hit billig ist, aber er ist eher ein Produkt, mit Marketinganalyse, psychologisch optimierter musikalischer Struktur etc. Ich habe für mich im Moment den Anspruch, „Kunst“ zu machen, ohne abstrakt werden zu wollen. Ich möchte etwas beitragen zur Musikgeschichte, ich strebe nach einem „Fortschritt“ in der Musik, auch wenn mein Beitrag noch so klein und evt. unbedeutend ist. Altes immer wieder zu spielen, wenig zu verändern, kopieren, das ist für mich keine Option in meiner Musik. Jazzstandards begreife ich als internationale Sprache, als Fundus, aber für das, was ich ausdrücken möchte, brauche ich andere Mittel. Beim Ausprobieren und Experimentieren entstehen immer Sackgassen und Fehlentwürfe, das war schon immer so, ob in der Kunst oder in der Wissenschaft. Vielleicht ist meine Musik – ohne Hits – eine solche Sackgasse, Angst davor habe ich im Moment keine. Aber ich hoffe eben, dass meine Musik ein kleines Stück zum großen Musikentwicklungspuzzle hinzufügt.

musiclab: Deine Band AERIE setzt sich aus internationalen Musikern zusammen. Welche besonderen Eigenschaften braucht ein Bandleader, um so ein Projekt erfolgreich zu managen?

Ingo: Er muss einen Teil seiner Lust auf Musik mit Lust auf Schreibtischarbeit ersetzen. Ich verbringe für diese Band täglich viele Stunden am Schreibtisch, um Tourneen zu organisieren, die Musiker zu koordinieren, Öffentlichkeitsarbeit zu machen und CD-Aufnahmen zu planen. Außerdem erwartet sowohl der kleinste Jazzclub als auch jeder einzelne Jazzhörer heute eine Homepage, ein Facebook-Profil, möglichst kreative Youtube-Videos, aktuelle Pressefotos etc. Für all das gibt es tolle Profis und Experten, die ich mir aber alle nicht leisten kann und somit mache ich 98 Prozent selbst. Der Ruf des Musikers hat immer noch etwas von „in-den-Tag-leben“, aber ich plane mit meinen Projekten immer zwei Jahre im Voraus! Am Ende möchten viele Leute Musik hören, ohne dafür zu bezahlen, und wenn dann der Hut rumgeht, wirft man das übrige Kleingeld rein. Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig Menschen bereit sind, für ein Konzert etwas zu geben, bzw. wie schlecht sie den Wert schätzen können. Um das immer wieder zu vergessen und dennoch weiter zu machen, braucht es eine dicke Haut und einen nie endenden Optimismus.

„Ich glaube, dass am Ende die in der „echten“ Welt geknüpften Kontakte und Verbindungen das Wichtigste bleiben.“

 musiclab: Es ist demnach alles andere als einfach, sich heute als Jazzmusiker profilieren zu können? Hast du einen Tipp?

Ingo: Ja, ich denke, es ist sehr schwer geworden und es wird noch schwerer werden. Es gibt immer mehr Bands und ausgebildete Musiker. Wie bereits angesprochen, denke ich, dass das Durchhaltevermögen irgendwann den Unterschied macht. Die Musiker oder die Band, die es länger schafft, sich selbst zu motivieren, wird dann bessere Chancen haben. Auch in diesem Bereich geben die Sozialen Medien andere Möglichkeiten und Chancen als früher, ich bin noch nicht mit diesen Dingen aufgewachsen und benutze sie eher oberflächlich. Daher denke ich, dass es für eine jüngere Generation wieder andere Möglichkeiten gibt, daher ist es schwierig, hier einen Tipp zu geben. Ich glaube aber, dass am Ende die in der „echten“ Welt geknüpften Kontakte und Verbindungen das Wichtigste bleiben. Daher evt. höchstens der Tipp, mit möglichst vielen Musikern von überall her zusammenzuspielen und sich auszutauschen.

musiclab: Was sind deine nächsten Ziele als Papa und Musiker?

Ingo: Hmmm, mein Ziel als Papa ist, immer Freude am Moment mit meiner Tochter zu haben. Die Langsamkeit wieder zu entdecken und die Faszination für simple Dinge mit ihr zu teilen. Als Musiker würde ich gerne nach langem Auslandaufenthalt wieder mehr in der Freiburger- und der Baden-Württemberger Szene aktiv sein. Ich werde weiter experimentieren, mal sehen, wo es mich hinführt.

musiclab: Vielen Dank Ingo, wir freuen uns auf deine Zukunftsmusik…

TEIL 1: SPASS HABEN, SPASS SUCHEN, SPASS FINDEN – FREDERIK HEISLER (SCHLAGZEUG) DEZEMBER 2018

„Mich interessiert das Mischen der Stile viel mehr als das Puristische und Dogmatische.“

Frederik Heisler begann seine Trommlerkarriere im musiclab, danach studierte er Jazz in Basel und Spanien. Heute studiert er Medizin in Freiburg, unterrichtet, spielt und produziert weltweit mit den verschiedensten Formationen. Als Kind und Jugendlicher verbrachte er jeden Sommer auf dem ZMF, das von seinem Vater gegründet wurde. Mehr musikalische Bandbreitensozialisation kann man sich kaum wünschen. www.fredheisler.com

 

musiclab: Frederik, du bist ja alles andere als auf einen Stil bzw. ein Genre fixiert, wie erklärst du dir deinen musikalischen Horizont?

Frederik: Ich bin der Auffassung, dass wir als Künstler nicht die Aufgabe haben sollten, zu erklären, was wir wie und warum machen. Was wir tun ist: wir tun. Wir sammeln unsere Perlen, egal wo und wie. Die, die uns gefallen, behalten wir – das können Filme, Bilder, Gedichte, Menschen, Comedians, Partys, Länder, Kulturen, Gerichte und vieles mehr sein. Das, was mich interessiert, was mich neugierig macht und was mir Spaß macht, das was in mir einen Drang zur Mitteilung auslöst, das setze ich dann um in meiner Kunst.
In der Hoffnung, nicht wie ein Oberlehrer zu klingen, frage ich mich: Sollte oder will ich mich durch Grenzen, Stile oder Genres einschränken? Ich glaube nicht. Mir bereitet so viel verschiedenes Freude, da möchte ich mich nicht einschränken lassen. Aber: Nun habe ich als Schlagzeuger ja auch eine klare Rolle innerhalb der Musik. Je nach Kontext ist diese mehr oder weniger definiert. Und als Instrumentalist gilt es auch, seinen Job zu machen. Und es gilt, diesen gut zu machen.
Eine Anekdote: Bei einem Konzert mit einer brasilianischen Combo wurde ich vom Publikum getadelt. Wir spielten traditionelle brasilianische Musik und ich kramte meine südamerika-assoziierten Perlen heraus. Die Leute sagten mir, ich würde gewisse Stilistiken nicht korrekt wiedergeben, es sei nicht so, wie dieser Stil zu spielen sei und waren enttäuscht. Nur kurze Zeit später spielten wir vor demselben Publikum wieder südamerikanische Stücken, diesmal aber mit einem Jazz-approach. Sie waren begeistert davon, wie geschickt ich doch die Tradition mit der Moderne verbände.
Dahinter steht für mich Folgendes: So lange ich ein persönliches Verlangen spüre, den Dingen auf den Grund zu gehen, dann arbeite ich mich tiefer In Stile, Historie und Instrumente ein. Merke ich allerdings, dass ich es aus eigenem Interesse nicht mehr weiter treiben würde und ich auch keinen Job in diesem Kontext zu erledigen habe, dann lasse ich es sein. Es muss für mich(!) reichen, dass ich in den verschiedenen Stilen und Genres mein Bestes nach bestem Wissen und Können gebe. Für andere reicht das dann eventuell nicht – doch dafür gibt es Spezialisten auf den verschiedenen Gebieten. Mich interessiert das Mischen der Stile viel mehr als das Puristische und Dogmatische.

musiclab: Du kamst bereits mit sechs Jahren zu uns. Was konnte dir denn das musiclab auf deine musikalische Lebensreise mitgeben?

Frederik: Ich konnte mich ja bislang nicht gerade kurz fassen aber diese Frage zu beantworten… da muss ich ausholen: Ohne musiclab, wäre ich nicht Schlagzeuger geworden, ich hätte einfach nicht das Niveau gehabt, um eine Aufnahmeprüfung an einer Hochschule zu bestehen. Ich hätte den Mehrwert der musikalischen Ausbildung für mich persönlich als Freund, Vater, Lehrer, Student und vor allem als Mensch womöglich nicht in der Tiefe erleben dürfen, wie es jetzt der Fall ist. Ich hätte deutlich weniger tolle Instrumentallehrer und ihre Methoden, Energie und Ideen erleben dürfen. Da gehören Oli Kaiser gemeinsam mit Uwe Kühnert als Grundsteinleger dazu. Oli hatte zum Beispiel die Größe, mich an Hansjörg Reichenbach als Lehrer weiterzugeben, obwohl wir so viel Spaß hatten und auch inhaltlich vorankamen. Das macht nur ein Lehrer, dem es um nichts als das Beste für seine Schüler geht. Dann schlussendlich auch der Unterricht mit Arno Pfunder, der didaktisch nicht nur für mich bis heute – selbst mit einigen Professoren im Rücken – einen Maßstab gesetzt hat, was sich ja auch in den Entwicklungen seiner Schüler wie Daniel Mudrack, Konstantin König etc. zeigt. Ich hätte den Spaß am Instrument wohl nicht erkannt, denn das musiclab ist einzigartig in der Förderung von Ensembles und Bands im Zusammenhang mit Auftrittsmöglichkeiten von Stunde Null an.
Last but not least: Ich hätte musiclab-Gründer Werner Englert nicht getroffen. Und das hätte richtig fatale Folgen gehabt! Denn Werner verdanke ich musikalisch neben meinen Eltern so ziemlich alles; auch wenn ich mir viel selbst erarbeitet habe und natürlich nach dem musiclab meinen eigenen Weg gegangen bin. Aber den Spirit für Kultur, das Vertrauen in mich als Zwerg mit zwei Stöcken, die Begeisterung für Action, die Besessenheit, Projekte mit uns jungen Musikern niveauunabhängig zu realisieren und auch öffentlich zu präsentieren, die Offenheit für Stile, den Gedanken und den Sinn der Jamsession als Zentrum des Jazz, die ermöglichten Konzertreisen und die Freunde fürs Leben die ich in seinen Bands fand, sind immer noch nur ein Bruchteil davon, was mir durch Werner in Bezug auf mich als heranwachsenden Musiker mit so viel Liebe vermittelt wurde.

 

„Für mich wurde Musik ganz einfach zu einem Mittel für soziale Erlebnisse.“

 musiclab: Die Musiklandschaft hat sich in den letzten zehn Jahren ziemlich verändert. Was muss ein junger Drummer heute mitbringen, um im Profilager bestehen zu können?

Frederik: Es ist wichtig, zumindest grob eine Idee davon zu haben, wo man als Schlagzeuger hin will: auf die Bühne, ins Studio oder Schlagzeug lehren. An einem bestimmten Punkt habe ich mich gefragt, wodurch bin ich so gut geworden, dass mir gewisse Dinge in Bezug auf das Schlagzeug bis hierhin wiederfahren sind? In meinem Fall war es die Möglichkeit, mit älteren Musikern zusammenzukommen und in Locations spielen und feiern zu dürfen, in die ich ohne die Fähigkeit „Schlagzeug spielen“ beispielsweise wegen des Alters gar nicht reingekommen wäre. Das hat einfach „Spaß“ gemacht – das heißt: Für mich wurde Musik ganz einfach zu einem Mittel für soziale Erlebnisse.

Für einen Drummer gibt es heute im Grunde fünf sich durchaus ergänzende Möglichkeiten, auf denen er aufbauen kann:

  • Man spielt in Bands und wird für Jobs gefragt, was, wie ich finde, sehr unwahrscheinlich ist ohne starke Co-Skills wie Organisation, Strukturierung und Kommunikation. Oder man hat gar aufgrund seines Könnens einen festen Job bei einer Institution (Radio, Theater, Fernsehen o.ä.),
  • Man ist erfinderisch, wirtschaftlich umtriebig und baut sich seine eigene Marke als Person auf – relativ unabhängig von einer Band: z.B. als YouTube-/Messe-/DVD-Drummer,
  • Man wird Schlagzeug- bzw. Musiklehrer,
  • Man hat seine eigene Formation und hat dadurch im Grunde eine Firma in der Musikbranche (Anteil des Schlagzeugerdaseins hier geschätzt unter 20 Prozent)
  • Man hat ein schlagzeug- bzw. instrumentenunabhängiges Einkommen – einen anderen Job also.

„Mein Keller sieht aus wie ein Trommelflohmarkt“ 

 musiclab: Welchen Tipp möchtest du angehenden Schlagzeugern mit auf den Weg geben?

Frederik: Spaß haben, Spaß suchen, Spaß finden. Das, was Spaß macht, weitermachen und versuchen, zu erhalten. Potenzielle Spaßsituationen selber organisieren und sich mit den bestmöglichen Menschen und Musikern umgeben. Mit Freunden Musik machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man nur in den Dingen exzellent wird, für die man sich nicht zu sehr motivieren muss, um mit der Arbeit anzufangen oder zu investieren. Das, finde ich, geht mit Freunden am besten. Man sollte sich dann aber an einem Tag X die Fragen stellen: Soll bzw. kann ich das auch professionell machen?

musiclab: Zum Abschluss, Frederik, Geartalk. Auf was spielst du zurzeit?

Frederik: Drums: Ich bin seit ein paar Jahren stolzer Endorser (Werbeträger) der japanischen Marke Canopus. Eine kleine Firma, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, stilunabhängig den alten Sound der großen Live-Musik-Ära und ihren Drumsets zu regenerieren. Sie bauen unglaubliche Sets für alle Stile. Zudem lassen sich z.B. die Jazzkits mit höchstem Klangniveau zu HipHop-Kits umfunktionieren und und und… Ansonsten bin ich nicht mit Marken verbunden, ich mache in der Regel die Augen zu und verlasse mich auf mein Gefühl und meine Ohren. Mein Keller sieht aus wie ein Trommelflohmarkt und genau so puzzle ich mir dann auch sehr gerne immer wieder meine Sets fürs Studio und die Bühne zusammen.
Becken: Als Jazzer ist man hier wahrscheinlich ein Leben lang auf der Suche nach dem einen Becken. Ich kann mich jetzt schon sehr glücklich schätzen, denn in meiner Zeit in Barcelona habe ich ein 20“ Spizzichino vermacht bekommen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, in meinem Leben noch einmal ein Becken von dieser Qualität zu finden. Was meine anderen Becken anbelangt, so suche ich nach wie vor. Sehr happy bin ich mit einem alten 22“ K-Zildjian aus den 50er-Jahren, aber auch ein nachbearbeitetes 24“ Zildjian aus einer Anniversary-Serie. Ich habe allerdings auch sehr viel kaputte und trashige (Müll-)Becken, die super einzusetzen sind.
Sticks: Sticks machen auf Becken einen Unterschied wie Tag und Nacht. Unbedingt mal ausprobieren – Tropfenkopf, Kugelkopf und und und. Ich spiele hier traditionell den Vic Firth Peter Erskine SPE2.

musiclab: Vielen Dank, Frederik. Alles Gute and keep on drumming…

 

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